Ursachen von Kompressionssyndromen

Viele Nerven haben im Verlauf zumindest eine Stelle, die für sie gefährlich eng sein kann.
Eine Möglichkeit einer solchen Engstelle ist ein Tunnel, der von festen Strukturen wie Knochen oder Bändern gebildet wird. Bei Bewegung an diesen Stellen steigt der Druck im Tunnel und der Nerv leidet darunter. Das klassische Beispiel hierfür ist das Carpaltunnelsyndrom, bei dem der Medianusnerv am Handgelenk eingeengt ist und dessen Erstsymptom meist ein nächtliches Einschlafen der ersten drei Finger ist (ausführliche Informationen hierzu finden Sie hier .

Eine andere Möglichkeit ist, dass der Nerv direkt an einem Knochen anliegt und bei Druck von außen gegen diesen gepresst wird. Ein Beispiel hierfür ist das „narrische Bein“ am Ellenbogen, bei dem der Ulnarisnerv betroffen ist. Sitzt man länger mit aufgestütztem Ellenbogen, kommt es zu einem Einschlafen des Kleinfingers und teilweise auch Ringfingers.

Symptome bei Kompressionssyndromen

Kompressionssyndrome betreffen einen bestimmten Nerv. Die Symptome, die durch die Einklemmung entstehen sind immer dieselben, die Ausbreitung abhängig vom betroffenen Nerv:

  • Schmerzen im Bereich der Engstelle, die ausstrahlen
  • Kribbeln in den versorgten Hautarealen
  • Vorübergehendes oder anhaltendes Einschlafen der versorgten Hautareale
  • Abnahme der Muskelmasse der vom betroffenen Nerv versorgten Muskeln

Ultraschall bei Kompressionssyndromen

Der neuromuskuläre Ultraschall hat mehrere wichtige Aufgaben bei den Engpasssyndromen:

1. Darstellung der Engstelle:
Die typische Reaktion eines Nerven auf eine Einklemmung ist ein Anschwellen vor und/oder nach der Engstelle. Diese kann mittels Ultraschall und standardisierter Erfassung der Querschnittsfläche des Nerven dargestellt werden

2. Darstellung der Ursachen des Kompressionssyndroms:
Ein Kompressionssyndrom kann durch z.B. eine Sehnenscheidenentzündung, ein Überbein oder auch Variationen in der Muskulatur bedingt sein. Diese können mittels Ultraschall identifiziert und der richtigen Therapie zugeführt werden.

3. Diagnostische Blockaden:
stehen Schmerzen im Vordergrund und ist nicht ganz sicher, ob diese vom Nerven stammen, kann unter Ultraschallkontrolle eine kleine Menge Betäubungsmittel um den Nerv gespritzt werden und vom Patienten/von der Patientin beobachtet werden, ob sich der Schmerz in den darauffolgenden Stunden bessert oder ganz weg ist. Durch diese Sicherung des Nervenschadens als Ursache der Beschwerden, können dann weitere Maßnahmen zur Behandlung gesetzt werden.